… wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat …
Johannes bezieht sich hier auf die Situation von Moses und den Israeliten, die nach jahrelanger Flucht nach Erfahrungen von Scheitern, Durst und Hunger vor lauter Erschöpfung und Frustration meuterten und sich auflehnten. Ihre Stimmung war buchstäblich vergiftet, vor allem, als sie auch noch in eine Gegend mit lauter Giftschlangen geführt wurden. Ein Grund mehr, zusammenzubrechen, die Augen zu verschließen und am liebsten nicht mehr aufzustehen.
Sicherlich kennen viele von uns solche Situationen – auf der Arbeit, privat. Eine Situation jagt die nächste, wir können nicht mehr, wir würden am liebsten aufgeben, sind am Boden zerstört.
Moses gibt im Auftrag des Herrn seinem Volk Hoffnung. Er steckt eine Kupferschlange auf eine Stange, und jede/r der/die sich traut, über das sichere Verderben hinwegzusehen und nach oben zu blicken, wird gerettet. Moses hat das, was die Menschen am meisten fürchteten, erhöht, so dass es in ihr Blickfeld gerät. Und das, was man im Blick hat, verliert oft seinen Schrecken, die erste Hürde ist geschafft.
So wie es uns Christen im Anblick des Kreuzes gehen soll. Der Tod hat seinen Schrecken verloren. Gott hat das Kreuz, an dem Jesus so erbärmlich sterben sollte, zu einem Zeichen der Hoffnung für uns gemacht, denn Jesus Christus hat den Tod hinter sich gelassen und ist auferstanden. Er hat sich der Situation gestellt und mit seinem Sterben und seiner Auferstehung uns Hoffnung und Seelenheil geschenkt.
Ducken wir uns nicht vor dem, was wir fürchten, sondern nehmen es in den Blick, schauen es an. Damit das, wovor wir Angst haben, seinen Schrecken verliert und wir die ersten Schritte zurück ins Leben wagen können. |