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„Die ersten werden die letzten sein“… oder „Die letzten werden die ersten sein“
Wie oft nutzen wir die eine oder die andere Aussage, je nachdem, in welcher Situation wir uns befinden. Meistens mit einem Augenzwinkern, mit Humor, aber auch nicht so ganz ohne einen Hauch von Selbstironie. Aber bestimmt immer, wenn wir irgendwo Schlange stehen…
Schlange stehen müssen wir bei Kirchens allerdings schon lange nicht mehr – freie Plätze gibt es meistens genug. Und wenn ich mir den Kontext des Evangeliums so anschaue, geht es auch gar nicht darum, wer zuerst oder zuletzt drankommt. Als Lukas dieses Evangelium geschrieben hatte, gab es in den Gemeinden sogenannte „erste“ Christen, also diejenigen, die schon so lange dabei waren, dass sie Jesus noch selbst kannten – inzwischen schon relativ alt geworden. Und es gab die „letzten“, die Neuen, die, die Jesus nicht kannten; und die, die auf anderen Wegen als über das Judentum zum Glauben kamen.
Nun können wir uns sicher vorstellen, dass die „Alten“, die „Ersten“ wussten, wie Christsein geht. Und dass die den „Letzten“ schon gerne etwas erzählen und Veränderungen nicht zulassen wollten. Und genau an diejenigen richtet sich Lukas. Er sagt nämlich, dass nicht diejenigen zuerst in den Himmel kommen, die zuerst da waren. Nicht unbedingt diejenigen, die den Herrn selbst noch gekannt haben, sondern diejenigen, die seine Botschaft wirklich verstanden hatten. Und wer sich selbst in den Vordergrund rücken und seine eigene Meinung durchsetzen wollte – nun, genau der- oder diejenige hatte gerade die Botschaft Jesu eben nicht verstanden. Man kann Lukas so verstehen: Nicht wer meint, den Herrn und seine Wege zu kennen wird als Erster im Himmelreich sein, sondern der- und diejenige, die das lebt, was der Herr uns aufgetragen hat. Und das können unter Umständen auch die Letzten sein, die dazugekommen sind.
Und diese Botschaft Jesu gilt auch heute noch: Erzählt nicht nur, wie Christsein früher war, sondern seid auch heute noch Christen: großzügig, barmherzig, liebevoll, tolerant … Und lasst einen Gott zu, der nicht nur auf gestern, sondern auch auf morgen schaut.
Herzlich, Ihre Daniela Standard |