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Herzlich willkommen auf den Seiten der Pfarrei Heilige Edith Stein

Impuls Sonntag, 23. November

Wertvolle Krone auf rotem Kissen

Heute, am letzten Sonntag des Kirchenjahres, feiern wir Jesus Christus als König. Selbstverständlich, und das wissen wir inzwischen alle auch, ist er alles andere als ein weltlicher König. Er blickt nicht auf sein Schloss/Haus, Auto, Yacht etc – für ihn zählen allein Liebe, Güte, Frieden, Mitmenschlichkeit, Gottes- und Nächstenliebe. Werte, für die er gestorben ist, weil er damit eine Bedrohung für die damals Mächtigen war, die sich an der Angst und Hilflosigkeit der Bevölkerung bereichert hatten.

Und noch kurz vor seinem Tod hat er einem der Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt wurden, die Aussicht auf das Paradies geschenkt.

Mit Blick auf das Geschehen in der Welt und den Rückgang der Christen vor allem in den westlichen Ländern frage ich mich, was von Jesu Botschaft noch geblieben ist, bzw, was davon für viele Menschen noch relevant ist. Klar, Frieden und Gesundheit wünschen sich die meisten. Aber niemand will heutzutage noch verzichten. Alles muss machbar und erreichbar sein, am besten sofort, und weltliche Macht wird mit allen Mitteln erzwungen. Rhetorik und Umgangsformen á la Trump werden immer öfter nicht nur toleriert, sondern auch nachgemacht, bis hin zum Aufruf, demokratische Abgeordnete mit der Todesstrafe zu belegen, die gegen diesen Möchtegernking sind. Und immer noch unterstützen seine Anhänger ihn anscheinend völlig kritiklos – schmerzlich, dass selbst viele unserer Mitchristen allein wegen des Themas Abtreibung Trumps Politik unterstützen, ungeachtet seiner vielen Tabubrüche, Menschenrechtsverletzungen und dem Umgang mit Frauen und allen, die ihn kritisch hinterfragen. Länder werden überfallen, weil Menschen wie Putin und seine Genossen mit Gewalt ihren vermeintlichen Anspruch auf Gebiete durchsetzen wollen, die ihnen nicht gehören. Und auch bei uns im Land wird der Ton immer rauer, die Gewaltbereitschaft steigt, für Schwache scheint kein Platz mehr zu sein. Raus aus dem Land mit denen, die nicht zu uns gehören und die zu Unrecht Unterstützung bekommen! Denn ich könnte ja etwas von meinem Luxus hergeben müssen.

Wo bleibt da die Botschaft von Frieden und Gerechtigkeit? Hat Gott noch einen Platz in dieser Welt? Folgen wir noch diesem Christkönig? Den, der Zeit seines Lebens an andere gedacht hat – sogar bis zum Tod und uns darüber hinaus zum ewigen Leben führt? Oder hängen wir uns an sogenannte „Kings“ dieser Zeit, die uns kurzfristig (solange wir auf ihrer Schiene mitfahren) Erfolg, Reichtum und ein vermeintlich besseres irdisches Leben versprechen?