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Herzlich willkommen auf den Seiten der Pfarrei Heilige Edith Stein

Impuls Sonntag, 07. Dezember

Eine Axt vor einem Baum mit Text: Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt ...

In den heutigen Lesungen erfahren wir von 2 Propheten, wie sie ihren Zuhörerinnen und Zuhörern vom Kommen des Erlösers erzählen. Während Jesaja zu seiner Gemeinde durchaus zugewandt, positiv und wertschätzend spricht und ein Zukunftsbild malt, dass von Frieden, Barmherzigkeit und herrlicher Ruhe berichtet, schlägt Johannes ganz andere Töne an.

Obwohl auch er das Kommen des Erlösers prophezeit, klingt seine Botschaft für den Zuhörenden eher düster und drohend. So beschimpft er die Pharisäer und Sadduzäer als Schlangenbrut, ärgert sich offensichtlich, dass sie überhaupt gekommen sind, um sich anscheinend unberechtigt taufen zu lassen und droht ihnen mit dem Zorngericht, dass die Spreu vom Weizen trennen soll.

Zwei Propheten, ein Erlöser, und Botschaften, die zunächst unterschiedlicher nicht sein können.

Und man fragt sich, welche der Botschaften nun die wahre ist: Die, die den ewigen Frieden mit Güte und Ruhe und unendlicher Barmherzigkeit verspricht, oder die, die zornig über diejenigen hereinbricht, die sich gerade um Johannes versammeln.

Ich glaube, dass es hier auf die Einstellung der Zuhörenden ankommt.

Jesaja spricht zu einem verängstigten Volk, das verzweifelt ist. Das sich nach Frieden und Gerechtigkeit sehnt und danach, nicht mehr gequält und verfolgt zu werden.

Johannes spricht zu den Pharisäern und Sadduzäern. Sie sind bekannt als Menschen, denen das Einhalten von Regeln und Gesetzen über die Menschlichkeit geht – und haben somit die Botschaft Gottes völlig missverstanden. In ihrer Arroganz kommen sie, um sich von Johannes taufen zu lassen, ohne vorher in sich zu gehen und sich zu hinterfragen und eventuell zu verändern.

Wenn wir jetzt aus unserer heutigen Situation heraus die beiden Texte nebeneinanderstellen und überlegen, welcher davon uns betrifft, dann müssen wir uns fragen, zu welcher Zuhörerschaft wir gehören:

Zum Volk, das voll Sorge und Angst in die Zukunft blickt,

oder

zu denjenigen, die überzeugt sind, zu wissen, wie Christsein geht, weil wir ja alles richtig machen ….